Brikettfabrik Louise

Die über einhundertjährige Geschichte der Brikettfabrik Lousie – der ältesten Brikettfabrik Europas - begann mit deren Inbetriebnahme im September 1882. Ausgestattet war sie zum damaligen Zeitpunkt mit zwei Pressen, vier Tellertrocknern und vier Flammrohrkesseln. Damaligen Statistiken zu Folge wurden 1883 über 150.000 Hektolitern Rohbraunkohle zu Briketts verarbeitet. Bereits im Jahr 1886 wurde die Fabrik um eine dritte Brikettpresse und einen Tellertrockner erweitert, ein Nassdienstgebäude errichtet und das Kesselhaus erweitert. Weitere Baumaßnahmen folgten 1908 mit dem ersten Bauabschnitt der Kraftwerkshalle, die einen Schwungradgenerator zur Stromerzeugung erhielt. In den Jahren 1924 und 1938 folgen weitere Bauabschnitte mit Erweiterung der Technik bis zur Vollendung der Kraftwerkshalle, wie sie noch heute existiert.

 

Im Jahr 1928 betrug die Tagesleistung der Brikettfabrik 360 Tonnen. Bei Einmarsch der sowjetischen Truppen im Jahre 1945 kommt es nur zu stundenweisem Stillstand in der Fabrik. Zerstörungen durch Kriegswirren gab es keine, auch mussten mit der Louise keine Reparationsleistungen erbracht werden. Sie konnte weiterproduzieren. Die Tagesproduktion wurde auf 584 t Briketts erhöht, was sich aber stark an Qualitätseinbußen bemerkbar machte, denn der Wassergehalt der Briketts betrug zu dieser Zeit über 20 %.

  

Bis 1985 folgten ständige Erweiterungen bzw. Umbauarbeiten in den Gebäuden. Auch machte sich aufgrund der erhöhten Produktion der Umbau der Förderanlagen sowie die Installation von Überwachungs-einrichtungen erforderlich.

 

Die letzten Briketts wurden am 18. November 1991 in der Brikettfabrik Louise gepresst. Am 6. Februar 1992 erfolgte nach 110jähriger ununterbrochener Produktion die Stilllegung der Brikettfabrik, da die Nachfrage für Braunkohlebriketts immer mehr zurück ging. Noch im gleichen Jahr wurde die Brikettfabrik Lousie in die Denkmalliste des Landes Brandenburg aufgenommen. Damit konnte der einmalige Maschinen- und Ausrüstungspark für die Region erhalten bleiben und für Besucher zugänglich gemacht werden.