Nashornkäfer

Vor einigen Jahren haben wir in einer Ladung Rindenmulch große weiße Larven gefunden. Ohne genau zu wissen, was wir da für Tierchen entdeckt hatten, haben wir sie in unseren Komposthaufen umgesiedelt. Erst, als wir den immer größer werdenden Komposthaufen drei oder vier Jahre später umgesetzt haben, lüftete sich das Geheimnis um diese riesigen Engerlinge, denn wir fanden neben Larven verschiedener Größe auch einige Nashornkäfer. Seit dem gehören sie zu den Gartenbewohnern, die sich jedes Jahr wieder mit etwas Glück beim Kompost umsetzen sehen lassen. Einige von ihnen mussten für kurze Fotoshootings herhalten, danach habe ich sie ganz schnell wieder zurück in den Kompost gesetzt.

  

Der Nashornkäfer (Oryctes nasicornis) gehört zur Familie der Blatthornkäfer (Scarabaeidae). Sein ursprünglicher Lebensraum ist das Todholz der Wälder. Doch auch in der Nähe von menschlichen Siedlungen, in Komposthaufen, verrottetem Sägemehl, Rindenmulch oder Strohlagern fühlt er sich mittlerweile heimisch.

 

Der Käfer wird 2 bis 4 cm lang, ist schwarz oder dunkelbraun gefärbt und hat glatte glänzende Flügeldecken. Das charakteristische Horn tragen nur die Männchen, bei den Weibchen ist nur ein Höcker ausgebildet. An der Unterseite und den Beinen sind sie stark behaart. Die Larven werden bis 12 cm lang. Sie leben sehr oft in Komposthaufen, wo durch das Verrotten die nötige Temperatur für ihre Entwicklung herrscht. Nach 3 bis 5 Jahren verpuppen sie sich in einem hühnereigroßen, mit Sekret ausgekleideten Hohlraum. Die geschlüpften Käfer verweilen noch einige Wochen in diesem Kokon, bevor sie im Juni erscheinen. Sie sind kaum auszumachen, da sie nachts umher fliegen und nur 4 – 5 Wochen leben.