„STRVXVERVNT ALII NOBIS: / NOS POSTERITATI. / OMNIBVS AC STRVXIT NOBIS / HABITACVLA CHRISTVS“
“Andere haben für uns, wir für unsere Nachwelt gebaut, allen jedoch hat Christus wie uns die Wohnstätten bereitet.”
Das kleine Schlösschen Ober Neundorf liegt im gleichnamigen Ober-Neundorf, einem Ortsteil von Görlitz. Es wurde nach neuesten Bauwerksbefundungen bereits im 13./14. Jahrhundert erbaut und weist noch heute unvergleichlich reiche Sgraffitoreste mit starken norditalienischen Zügen auf der Fassade auf. In seiner jetzigen Baugestaltung ist es vorwiegend im Stil der Renaissance gehalten.
Das Schloss gelangte durch Maria Ludgardt Vitzthum von Eckstädt, geb. von Taube, in den Besitz von Christoph Vitzthum von Eckstädt. Er war ein bedeutender Landeshauptmann von Bautzen. Gut und Dorf waren später lange Zeit im Besitz der Familie von Gersdorff. Durch Einheiratung taucht auch der 1802 geadelte Karl Gottlob von Anton, der als Mitgründer der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften eine zentrale Rolle in der Geschichte der Stadt Görlitz einnimmt, als Besitzer auf. Hier experimentierte er mit seinen agrartheoretischen Reformideen, die er in umfangreichen Schriften entwickelte.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Olga von Stein-Kochberg 1945 als letzte Besitzerin vertrieben und enteignet.
Das Schloss befindet sich seit Herbst 2015 in Privatbesitz und wird denkmalschutzgerecht restauriert.
Außenaufnahmen vom Schloss aus dem Jahr 2014
Am Tag des offenen Denkmals, am 14. September 2014, hatte ich die Möglichkeit, das Schloss von innen zu besichtigen. Nachfolgend einige Fotos davon.