Gleich hinter dem Oderdeich stehen heute noch Teile der Ruine eines nie in Betrieb gegangenen Braunkohlekraftwerkes.
Alfred Speer, Rüstungsminister im Dritten Reich und Generalinspektor für Wasser und Energie, legte Anfang 1942 ein Wärmekraft-Sofortprogramm auf, um den Energiebedarf auf die Erfordernisse der Wirtschaft im Zweiten Weltkrieg anzupassen. Das Programm sah vor, eine Serie von identischen Einheitskraftwerken zu errichten. Eines davon war das Kraftwerk Vogelsang, mit dessen Bau im Jahr 1943 begonnen wurde. Der erste Probebetrieb wurde Ende Januar 1945 aufgenommen. Jedoch wurden die Bauarbeiten aufgrund der sich nähernden Front am 31. Januar 1945 eingestellt. Nach Kriegsende wurden die bereits eingebauten technischen Anlagen abgebaut und als Reparationsleistungen in die Sowjetunion abtransportiert.
Ab Mitte der 1970er Jahre bis zum Ende der DDR wurde das Kraftwerk von Bereitschaftspolizei, Kampfgruppen und der Gesellschaft für Jugend und Technik (GST) für Wehrkampfübungen genutzt. Im Sommer 1998 sollte das Kraftwerk mit Fördermitteln der EU komplett abgerissen werden. Naturschützer stoppten die bereits begonnenen Abbrucharbeiten. So ist ein Teil der Kraftwerksruine bis heute erhalten geblieben.