Städtische Badeanstalt

Mit Erhebung Lichtenbergs in den Rang einer Stadt im Jahr 1907 plante die Stadtverwaltung städtische Einrichtungen, zu denen auch ein Volksbad gehörte. Im Jahr 1919, nach dem ersten Weltkrieg, erfolgte der erste Spatenstich für das Hubertusbad (Stadtbad Lichtenberg). Mit der Eingemeindung 1920 in die Stadt Berlin wurden die Bauarbeiten eingestellt. Erst 1925 wurde weiter gebaut. Es entstand ein mehrgliedriger Baukörper im Stile des Expressionismus mit einer für die damalige Zeit sehr modernen Ausstattung: medizinische Bäder, russisch-römische Abteilung mit Sauna, Massagekabinen, Duschraum mit Kaltwasserbecken, je ein Schwimmbecken für Frauen (kleine Halle) und Männer (große Halle), Wannen- und Brauseabteilung, Gymnastiksaal und Bereiche für physiotherapeutische Behandlungen, eine Sonnenterrasse und ein Fahrstuhl.

 

Die Einweihung des Bades erfolgte am 2. Februar 1928. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Bad durch eine Sprengbombe an der Nordwestseite beschädigt, durch Druckwellen gingen die meisten Glasscheiben zu Bruch. Es war aber noch funktionsfähig. Ein regulärer Schwimmbetrieb wurde erst 1948 möglich, da erst zu dieser Zeit durch die sowjetischen Behörden die Gründung von Betriebssportgemeinschaften zugelassen wurde. Es enstand die BSG Lichtenberg mit ihrer Schwimmsektion, die die Halle als Trainings- und Wettkampfstätte nutzte. In beiden Hallen fand dann jahrelang der in der DDR obligatorische Schwimmunterricht statt. Die Schüler kamen aus verschiedenen Berliner Stadtbezirken. Weitere Vereine und Sportabteilungen trainierten in den Hallen, Rettungsschwimmer wurden ausgebildet.

 

Als im Zuge der Errichtung kompletter Neubauviertel in den östlichen Berliner Stadtbezirken auch neue lichtdurchflutete Schwimmhallen entstanden, verlor das Hubertusbad an Bedeutung. Hinzu kam, dass Baumängel, die schon seit der Fertigstellung des Bades bekannt waren, wieder auftraten, so musste 1988 zunächst die große Halle geschlossen werden. Als 1991 die Hauptwasser-leitung kaputt ging, mussten auch die kleine Halle und alle anderen Badeeinrichtungen geschlossen werden. Wiederbelebungsversuche und Investorensuche blieben bis heute erfolglos.

 

(www.wikipedia)